Verlag: Eigenverlag
Herausgeber:innen: Sebastian Schubmehl
Erstveröffentlichung: 2019
Sprache(n): Englisch
Umfang: 8 Seiten
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Auflage: 120 Stück
Offenes Format: 760 mm × 578 mm
Geschlossenes Format: 380 mm × 578 mm
Verarbeitung: Doppelt gefalzt
Papier innen: Newspaper Recycling 52 g/m²
Druck: Newspaper Club, Peterborough, UK
Schriften: Novos (Sebastian Schubmehl)
Preis: Gratis
Beim Durchstöbern von unzähligen alten Büchern in der örtlichen Universitätsbibliothek fand ich eine gute Auswahl interessanter, im Hochdruckverfahren gedruckter Originaltexte, die mir als große Inspiration dienten. Da ich meine erste eigene Schriftfamilie auf der Grundlage einer klassischen römischen/antiquarischen Schrift erstellen wollte, war dies ein guter Einstieg. Die Gewohnheiten der Leser entwickeln sich nicht in ein paar Jahren, sondern über viele Generationen hinweg durch die Art und Weise, wie das geschriebene Wort konsumiert und dargestellt wird. Bevor ich mit einer Grotesk anfange, möchte ich meine eigene Adaption einer historischen römischen Schrift bauen und sie dann nach ihrem Vorbild konstruieren. Der Text, mit dem ich schließlich arbeitete, war ein Buch in italienischer Sprache von Jao de Villeneuve aus dem 18. Jahrhundert. Jahrhundert geschrieben wurde. Sehr passend dazu war ein Werk über das Erbe von Johannes Gutenberg. Auf diesem Weg begann ich mit der Entwicklung einer modernen Adaption, wobei ich mich zunächst an den ursprünglichen Formen und Proportionen der Serifenschrift orientierte. Die relativ geringe x-Höhe mag dem modernen Leser fast altmodisch erscheinen. Dennoch erinnert sie an die Wurzeln der modernen Antiquaschriften. Damit die Lesbarkeit nicht darunter leidet, wurde ein höherer Kontrast zwischen den Großbuchstaben und Oberlängen geschaffen, die Formen wurden grober - auch in Anlehnung an die grob geschnittenen Bleilettern - was zu einer leichten Unterscheidung der verschiedenen Formen führt. Die GROSSBUCHSTABEN scheinen fast eine eigene Ausdehnungsbreite zu haben. So ist die normale Buchversion, die ich bei langen Texten der normalen Version vorziehe, nicht gerade platzsparend, aber auch nicht verschwenderisch. Sie ist ein Kompromiss zwischen dem Charakter der alten Originalschrift und dem, was man als eine dem 21. Jahrhundert entsprechende Schrift verstehen kann. Die kursive Version der Novos tut ziemlich genau das, was sie im Originaltext getan hat. Sie hebt einerseits hervor, was wichtig ist, ist aber auch eine Wahl für ganze individuelle Layouts mit einem besonderen Charakter. Im Original ist sie schlampig und punkig. Ich bin ein bisschen davon abgerückt, habe aber einige der Fehler beibehalten, die seinen Charakter ursprünglich ausmachten.